Der Schriftzug "Raiffeisen", weithin sichtbar an vielen Gebäuden, Fahrzeugen und Produkten in ganz Deutschland angebracht, hat eine dreifache Bedeutung: er symbolisiert eine Person, eine Idee und eine Organisation. Die Person ist der Bürgermeister Friedrich Wilhelm Raiffeisen, der 1818 im Westerwald geboren wurde. Er gründete Mitte des 19. Jahrhunderts die ersten ländlichen Genossenschaften. Seine Idee war die Selbsthilfe von Menschen in einer festen Gemeinschaft, einer Genossenschaft. Ursprünglich wurde sie von Raiffeisen vor allem für die Landbevölkerung entwickelt und erstmalig 1864 im Heddesdorfer Darlehenskassen-Verein tatkräftig umgesetzt. Heute wirken in Deutschland ländliche Waren-, Dienstleistungs- und Agrargenossenschaften sowie genossenschaftliche Banken im Sinne von Raiffeisen zum Wohle ihrer Mitglieder und Kunden. Zusammen mit ihren Verbänden und Zentralen bilden sie die Raiffeisen-Organisation in Deutschland. Ziel der Genossenschaften ist es, ihre Mitglieder dauerhaft zu fördern sowie deren wirtschaftliche Unabhängigkeit und Existenz zu sichern. Auf freiwilliger Basis sind sie Personenvereinigungen und Wirtschaftsunternehmen zugleich.
Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Selbstverwaltung: Das sind die Grundsätze der Genossenschaften. Sie wurden von F. W. Raiffeisen (1818 - 1888) entwickelt. Seine Ideen haben zunächst in Deutschland und später auch weltweit Anhänger gefunden. Heute sind in über 100 Ländern rund 350 Millionen Menschen in Genossenschaften organisiert.
Die Verantwortung der Genossenschaften für Märkte und Markterlöse wächst. Ziel ist es, die Abhängigkeit der bäuerlichen Mitglieder von der Staatshilfe zu verringern.